Wegweisendes Projekt für die Zukunft der Pflege in Betzdorf
Am 10. September 2025 kamen Vertreterinnen und Vertreter der Marienhaus-Gruppe gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, der Stadt Betzdorf und der Bauplanung im Seniorenzentrum St. Josef zu einem Austausch zusammen. Im Mittelpunkt stand der Baufortschritt des Ersatzneubaus, der in den kommenden Jahren die Zukunft der Einrichtung sichern und gleichzeitig den Standort Betzdorf nachhaltig stärken wird.
An dem Gespräch nahmen neben Einrichtungsleiterin Mechele Klein und Geschäftsleiter Daniel Blaufuß auch Architekt Andreas Helsper, Bürgermeister Joachim Brenner, Stadtbürgermeister Johannes Behner sowie Wirtschaftsförderer Michael Becher teil.
Ein Haus mit Geschichte und Zukunft
Das Seniorenzentrum St. Josef ist seit Jahrzehnten eine feste Größe im sozialen Gefüge der Region. Das 1977 errichtete Gebäude kann die heutigen Anforderungen jedoch nicht mehr erfüllen. Energetische Defizite, technische Einschränkungen und veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen machen einen Ersatzneubau unumgänglich.
Der Neubau bietet nun die Chance, eine Einrichtung zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner als auch den Anforderungen des Personals gerecht wird. Bürgermeister Joachim Brenner betonte:
„Mit diesem Neubau gelingt es, die Strahlkraft des Hauses zu sichern und zugleich in die Zukunft zu investieren - für die Menschen, die hier leben, und für die Region, die davon profitiert.“ Daniel Blaufuß ergänzte: Wir stehen heute an einem Punkt, an dem wir sagen müssen: entweder jetzt oder gar nicht.“
Projekt mit Strahlkraft weit über Betzdorf hinaus
Die Marienhaus-Gruppe investiert am Standort Betzdorf rund 23 Millionen Euro. Mit dieser Summe wird ein moderner, klimafreundlicher und funktionaler Neubau verwirklicht, der über die Grenzen der Verbandsgemeinde hinaus Wirkung entfalten wird.
Der Neubau wird in zwei Bauabschnitten auf dem bestehenden Grundstück realisiert. Der laufende Betrieb bleibt dabei gewährleistet. Bereits am 16. September 2025 beginnen die Abrissarbeiten des leerstehenden Gebäudeteils. Der feierliche Spatenstich ist für den 7. Oktober 2025 um 14:30 Uhr vorgesehen.
Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für Juli 2027 geplant. Nach dem Umzug der Bewohnerinnen und Bewohner in das neue Gebäude wird der Altbestand des Pflegeheims zurückgebaut. Der zweite Bauabschnitt soll bis April 2029 abgeschlossen sein.
Neubau mit modernem Wohn- und Pflegekonzept
Der Ersatzneubau wird künftig 112 vollstationäre Pflegeplätze bieten, davon 108 Einzelzimmer und nur zwei Doppelzimmer. Damit wird eine Einzelzimmerquote von 98 % erreicht. Hinzu kommt eine Tagespflege mit 25 Plätzen, die ebenfalls mit großzügigen Wohn- und Aufenthaltsbereichen sowie einem eigenen Außenbereich ausgestattet sein wird.
Das innovative Hausgemeinschaftskonzept sieht insgesamt acht kleinere Wohneinheiten vor, in denen jeweils 14 Bewohnerinnen und Bewohner zusammenleben. Eigene Wohnbereichsküchen und dezentrale Aufenthaltsräume ermöglichen es, Alltagsstrukturen zu erhalten und eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Im Erdgeschoss wird zudem eine Cafeteria mit multifunktionaler Erweiterung und Terrasse entstehen, die sowohl Bewohnerinnen und Bewohnern als auch Angehörigen und Gästen offensteht.
Architekt Andreas Helsper stellte die Pläne im Detail vor. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur moderne Standards erfüllt, sondern auch die internen Abläufe optimiert werden: kürzere Laufwege, barrierefreie Zugänge und eine flexible Nutzung der Räumlichkeiten tragen dazu bei, dass das Haus für die kommenden Jahrzehnte gerüstet ist.
Engagement und Teamgeist
Einrichtungsleiterin Mechele Klein, die sich in den letzten Tagen ihrer Amtszeit befindet, zeigte sich sichtlich erfreut über die breite Unterstützung für das Projekt: „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner verfolgen die Bauarbeiten mit großem Interesse. Fast täglich ist die Terrasse voll, wenn über die nächsten Schritte gesprochen wird. Es ist schön zu sehen, dass dieses Projekt nicht nur von uns Mitarbeitenden, sondern auch von den Menschen, die hier leben, getragen wird.“
Klein wird dem Haus noch bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand vorstehen. Mit Kevin Preuß steht ihr Nachfolger bereits fest – er wird die begonnene Arbeit fortsetzen und das neue Kapitel der Einrichtung maßgeblich begleiten.
Stärkung für die Region
Stadtbürgermeister Johannes Behner hob hervor, dass mit der Investition zugleich die Attraktivität des Standortes Betzdorf insgesamt steigt: „In Zeiten des demografischen Wandels wird hier ein starkes Signal gesetzt. Das Projekt zeigt, dass wir die Herausforderungen unserer Gesellschaft ernst nehmen und zukunftsfähige Antworten geben.“ Das Seniorenzentrum St. Josef bleibt damit nicht nur ein Ort der Pflege, sondern auch ein starkes Symbol für die Entwicklung der gesamten Region. (VG Betzdorf)