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Friederike Zeiler wird ordiniert – Über Umwege in den Pfarrberuf
Westerwaldkreis. Gerade heraus und ehrliche Worte. So beschreibt Pfarrerin Friederike Zeiler sich selbst und ihre Art. Und so hat sie sich in der Evangelischen Kirche Nordhofen vorgestellt. Als eine Westerwälderin mit großem Herz, die mutig neue Wege geht.
Der Weg hat sie nun in den Pfarrberuf geführt. Nicht geradeaus, sondern mit vielen Abzweigungen und einigen Umwegen. Während ihres Ordinationsgottesdienstes bekommen die Gäste in der voll besetzten Kirche einen ungefähren Einblick davon, auf welchen Pfaden Friederike Zeiler schon unterwegs war: In den 1990er-Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich im Evangelischen Jugendhaus „Baustelle“.

Doch statt Pfarrerin zu werden, zieht sie nach Köln und übernimmt dort die Leitung einer Einrichtung für Menschen im Wachkoma. Darüber hinaus bildet sie sich stetig im medizinischen Bereich weiter, und als sie vor rund 13 Jahren schließlich zurück in den Westerwald kommt, arbeitet sie als Krankenschwester. Doch der Wunsch, ihren Glauben zum Beruf zu machen, lässt sie nie ganz los: Sie studiert berufsbegleitend Theologie und schließt das Studium 2023 ab. Danach ist sie Vikarin in Westerburg und engagiert sich unter anderem in der Notfallseelsorge.
„Ein herausfordernder Weg“, bringt es Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer während der Einführung auf den Punkt und macht der Pfarrerin Mut für das, was nun vor ihr liegt: „Ein Weg, auf dem Sie immer nah am Menschen sind und für den Sie eine Fülle von Lebenserfahrungen mitbringen – eigenverantwortlich, voller Energie und Freude. Gott begleitet Sie und stellt Ihre Füße auf weiten Raum.“
In ihrer ersten Predigt als ordinierte Pfarrerin spricht Friederike Zeiler über diese Wege; über den Aufbruch ins Ungewisse, der manchmal eine Menge Mut erfordert. So wie der von Abraham, der in der Bibel mit stolzen 75 Jahren diesen Aufbruch ins verheißene Land wagt. „Abraham hat Menschen an der Seite und ist von Gott gesegnet. Aufbrüche erfordern Mut. Aber: Es lohnt sich“, ist sich die Pfarrerin sicher. „Denn wir wissen: Wir gehen nicht allein, sondern können im Gottvertrauen mutig Neues wagen und unseren Horizont erweitern. Dieses Gottvertrauen wünsche ich Ihnen und mir auf diesem Weg.“

Jetzt hat sie der Weg in die Evangelische Kirchengemeinde Nordhofen geführt. Genauer gesagt: In den Nachbarschaftsraum Ev. Christusgemeinde Sayn-Wied, zu dem Nordhofen gehört. Für die Nordhofener endet damit eine fast einjährige Vakanzzeit. „Sie haben viel Unterstützung: vom Kirchenvorstand, der Gemeinde und von Gott“, sagt Kirchenvorstandsmitglied Dominik Neuer, der am Gottesdienst ebenso mitwirkt wie Pfarrerin Swenja Müller, Dekanats-Kirchenmusikerin Eva Maria Mombrei, Sängerin Annabelle Müller-Götsch sowie viele KollegInnen und WegbegleiterInnen, die Friederike Zeiler Segensworte zusprechen.
Nun also beginnt etwas Neues. Gerade heraus und ehrliche Worte. Und nahe an den Leuten. Selbst an einem hochoffiziellen Tag wie ihrer Ordination ist und bleibt Friederike Zeiler eine echte Westerwälderin. Denn nach der Feier geht sie mit Menschen aus der Gemeinde feiern. Mitten ins Leben. Auf die Kirmes in Mogendorf. (bon) (Evang. Dekanat WW) 

Kategorie: Bunte Meldungen
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