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Die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain entwickelt derzeit ein Radverkehrskonzept. Die Kernaufgabe ist die Konzeption eines Radwegenetzes, das zukünftig die Ortsgemeinden innerhalb der Verbandsgemeinde miteinander verbindet und unter anderem zur Verbesserung des Alltagsradverkehrs beitragen soll. Dabei spielt die Meinung der Bürgerinnen und Bürger eine tragende Rolle, da diese aus eigener Erfahrung Defizite sowie Potenziale erkennen können.
Um diese Meinungen einzuholen, wurde eine Online-Befragung zum Radverkehrskonzept durchgeführt. Deren Auswertung zeigt deutlich, wie groß das Interesse und die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger ist, sich für eine bessere Radinfrastruktur einzusetzen.

Über 400 Menschen besuchten die Umfrage-Homepage der Online-Plattform Maptionnaire, weitere Kommentare und Hinweise gingen per Mail und Telefon ein.
Die Umfrage zeigt, dass die meisten Teilnehmenden das Fahrrad zum Sport und zu Freizeitzwecken nutzen, während vor allem Alltags- und Gelegenheitsfahrer nach einer Optimierung der Radinfrastruktur vom Auto aufs Fahrrad umsteigen würden.
Die Frage zur Häufigkeit der Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain ergab, dass das Auto für einen deutlich höheren Anteil der Wege genutzt wird als im Bundesdurchschnitt, während der ÖPNV nur eine geringe Rolle spielt. Bei der Radnutzung zeigen sich Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Über 50-Jährige nutzen häufiger E-Bikes (18 %), während unter 50-Jährige das Fahrrad (15 %) häufiger für ihre Wege wählen.
Eine vermehrte Nutzung des Fahrrads gegenüber dem Auto – besonders für Alltagszwecke – ist nicht nur im Sinne der Mobilitätswende und der Verbesserung des globalen Klimas, sondern auch im Sinne der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sowie einer höheren Lebensqualität durch verbesserte Nutzungsmöglichkeiten für Sport und Freizeit. Jedoch ergab die Umfrage, dass eine Reihe an Hemmnissen zur Radnutzung in der Verbandsgemeinde besteht, allen voran fehlende Radwege, aber auch der schlechte Zustand einiger bestehender Wege. In der Online-Befragung konnten die Teilnehmer daher fehlende Verbindungen im bisherigen Netzentwurf einzeichnen sowie bestehende Radrouten und Abschnitte als besonders wichtige Verbindung markieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Strecke zwischen Betzdorf und Dauersberg sowie Verbindungen entlang der Sieg von den Teilnehmern als besonders wichtig eingeschätzt wurden. Ebenfalls hervorgehoben wurden die ehemalige Bahntrasse zwischen Steinebach und Scheuerfeld sowie die Strecke zwischen Wissen und Betzdorf.
Auch die mangelnde Sicherheit im Verkehr lässt die meisten das Auto statt das Fahrrad nutzen. Um herauszufinden, wo die Befragten sich unsicher fühlen, wurden Unfall- und Gefahrenstellen in der Umfrage erhoben. Die meisten Gefahrenstellen im Befragungsgebiet liegen um die Stadt Betzdorf entlang von klassifizierten Straßen. Häufig ereigneten sich Unfälle durch Konflikte mit dem motorisierten Verkehr, da Radfahrer aufgrund fehlender Radwege auf gefährliche, vielbefahrene Strecken ausweichen müssen.
Die meisten Defizite ließen sich also im Bereich in und um Betzdorf feststellen, weshalb hier im weiteren Verlauf des Projekts und auch bei der späteren Umsetzung der Fokus liegen soll.
„Wir danken allen, die sich eingebracht haben, herzlich für ihr Engagement und ihre Zeit. Ihre Meinungen und Ideen sind für uns entscheidend, um die Radinfrastruktur nachhaltig zu verbessern und den Radverkehr zu fördern“, so Bürgermeister Joachim Brenner. (VG Betzdorf-Gebhardshain)

Kategorie: Bunte Meldungen
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