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59-Jähriger betreut Nachbarschaftsregion Sayn-Wied
Westerwaldkreis. Olaf Neumann vorzustellen ist ein Bisschen so, als würde man fragen: Sagt Dir Olaf Scholz etwas? Oder Alfred E. Neumann? Man kennt ihn eben. Oder hat schonmal den Namen gehört. Jahrelang war der Mann mit der Nickelbrille und dem verschmitzten Lächeln Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Selters – und als solcher eine bekannte Figur des öffentlichen Lebens im unteren Westerwald. Nun hat er mit 59 Lenzen den Beruf gewechselt und ist ab sofort Gemeindepädagoge im Evangelischen Dekanat Westerwald, genauer gesagt: Im Nachbarschaftsraum Sayn-Wied.


Dass Olaf Neumann so vorzüglich vernetzt ist, liegt in seinen beruflichen Genen. „Mir ist eben die Arbeit mit Menschen wichtig“, sagt er. „Ich mag die Kommunikation auf Augenhöhe, den respektvollen Umgang miteinander. Egal, ob ich nun mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen spreche.“ Als Jugendpfleger hatte er vor allem mit jungen Menschen zu tun. Als Gemeindepädagoge im Dienst der Evangelischen Kirche ist das etwas anders. Er will sich den Familien in all ihren Facetten widmen – mit Gottesdiensten, Freizeiten, besonderen Formaten. Olaf Neumann ist und bleibt eben ein Netzwerker – und will Netze schaffen, die Menschen miteinander verbinden und auffangen. „Kirche ist für mich eben ein Ort der Liebe, des Respekts und der Gemeinschaft“, bringt er es auf den Punkt. „Es geht mir um Beziehungen – darum, dass wir bei allen negativen Dingen, die uns das Leben manchmal entgegenwirft, nie das Positive aus den Augen verlieren.“
Zunächst will Olaf Neumann das Bestehende in den Blick nehmen: diejenigen Projekte und Gruppen, die es schon gibt. Er will Ausschüsse und Schulen besuchen, Tagesausflüge organisieren und eng mit KollegInnen aus dem Evangelischen Dekanat Westerwald, PfarrerInnen zusammenarbeiten. „Die Beziehungsarbeit ist in meinem neuen Job besonders wichtig und besonders tief. Ich hoffe, dass es mir gelingt, neue Orte der Begegnung zu schaffen“, sagt Olaf Neumann.
Die Beziehungen sind ein wichtiger Grund, warum der gelernte Elektriker Anfang der 1990er-Jahre seinen Job als Nachrichtentechnik-Ingenieur an den Nagel hängt. Er studiert Lehramt, arbeitet nach seiner Zeit als Referendar jedoch zunächst freiberuflich bei der Regionalen Diakonie Westerburg und wird ab 2001 Jugendpfleger in der Verbandsgemeinde Selters. Einem Job, dem er fast ein Vierteljahrhundert die Treue hält. Und in dem er vielen, sehr vielen Menschen begegnet: im Jugendhaus „Baustelle“, bei Freizeiten, bei Einsätzen mit seinem legendären Bauwagen. Außerdem arbeitet er ehrenamtlich als Guide in der Gedenkstätte Hadamar, ist Mitglied im Hessischen Museumsverband und legt 2009 seinen Master of Social Work mit dem Schwerpunkt Psychosoziale Beratung ab – und das sind nur einige seiner Aufgaben und Projekte, in denen er sich engagiert.
Olaf Neumann ist nicht nur gut vernetzt, sondern auch jemand, der für vieles brennt. Die Kraft dafür holt er sich in der Natur, während ausgedehnter Spaziergänge. Und beim Bahnfahren, dem großen Hobby des neuen Gemeindepädagogen. „Ich liebe es, in historischen Zügen Touren zu machen und dabei zuzusehen, wie die Landschaft an mir vorbeizieht. Ich kann abschalten – oder manchmal auch richtig gute Gespräche führen.“
Olaf Neumann ist eben überall offen für gute Begegnungen. Oder einen anregenden Plausch. Als neuer Gemeindepädagoge des Nachbarschaftsraumes Sayn-Wied hat er viele Gelegenheiten, um mit Menschen richtig gute Gespräche zu führen. (bon) (Quelle Evang. Dekanat WW)

Kategorie: Bunte Meldungen
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