Seit 20 Jahren gibt es das Gackenbacher Dorffrühstück, genau 200 Mal wurde der Frühstückstisch in dieser Zeit gedeckt und 2 Frauen, die von Beginn an Herz und Motor des Angebotes sind, wurden für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt: Adelheid Odelga und Marianne Weidenfeller. Dieses „3 in 1“-Ereignis feierte die Ortsgemeinde jetzt mit einem großen Dorffrühstück, zu dem Ortsbürgermeister Hans Ulrich Weidenfeller ins Dorfgemeinschaftshaus eingeladen hatte.
Jeden ersten Dienstag im Monat um 9.00 Uhr treffen sich die Gackenbacher, um gemeinsam zu frühstücken, Neuigkeiten auszutauschen und gemütlich beisammen zu sitzen – und das seit nunmehr 20 Jahren. Kamen anfangs nur etwa zehn Personen, zählen die beiden Organisatorinnen Adelheid Odelga und Marianne Weidenfeller inzwischen 35 Stammgäste. „Meist sind es ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die regelmäßig kommen. Beim Kirmesfrühstück im August kommen auch viele junge Eltern und Familien mit ihren kleinen Kindern dazu“, berichten sie. Auch für Neubürger, die im Dorf Anschluss suchen, ist das Dorffrühstück eine ideale Anlaufstelle. Wenn die Frühstückler kommen, ist der Tisch bereits gedeckt, Kannen mit heißem Kaffee und Tee stehen bereit, die Brötchenkörbe sind gefüllt und auch für Brotbelag süß und herzhaft ist gesorgt. Das alles machen Adelheid Odelga und Marianne Weidenfeller Monat für Monat, inzwischen haben sie 200 Dorffrühstücke vorbereitet und durchgeführt – liebevoll und gerne, das spürt man gleich, wenn man den Raum betritt. Wer frühstücken möchte, bezahlt einen Obolus für Essen und Getränke, die Freundlichkeit und Gemeinschaft sind ein Geschenk für alle. Besondere Ereignisse im Jahreslauf sind das Oster- und das Nikolausfrühstück sowie das Kirmesfrühstück im August, an dem 100-150 Gackenbacher teilnehmen. „Dann haben wir noch ein paar Helfer dabei. Zu zweit könnten wir das nicht stemmen“, erzählen die beiden Frauen.
Mehr als 1.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit sind so über die Jahre zusammengekommen, hat Ortsbürgermeister Hans Ulrich Weidenfeller ausgerechnet. Er bezeichnete das Dorffrühstück als Ort, „an dem die Dorfgemeinschaft gefördert und gepflegt wird“. Dafür dankte er den beiden Organisatorinnen und überreichte Blumen und ein kleines Dankeschön. Auch Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich von der Verbandsgemeinde Montabaur war beim 200. Dorffrühstück dabei. „Das hier ist ein echtes Erfolgsprojekt, das schon Nachahmer in anderen Ortsgemeinden gefunden hat. Aber 20 Jahre sind einsame Spitze. Dafür braucht es Menschen, die einen langen Atem haben und mit Herzblut bei der Sache sind – so wie Sie Beide“, sagte er an Adelheid Odelga und Marianne Weidenfeller gewandt. „Meine Anerkennung und meinen herzlichen Dank dafür.“
Im Rahmen der Ehrung ließ Ortsbürgermeister Weidenfeller die Geschichte Revue passieren: Das erste Dorffrühstück fand im Januar 2005 statt als Initiative des Arbeitskreises „Gemeindeleben“, der sich gerade neu gegründet hatte. Im Jahr 2000 wurden die drei Gemeinden im Buchfinkenland - Gackenbach, Horbach und Hübingen - gemeinsam als erste Schwerpunktregion des Landes-Rheinland-Pfalz anerkannt. Es wurden Dorfmoderationen durchgeführt und Dorferneuerungskonzepte erstellt. Die Bürger bildeten Arbeitskreise, um die verschiedenen Projekte umzusetzen. Unter anderem entstand in Gackenbach der Arbeitskreis „Gemeindeleben“, der als eine der ersten Aktionen das Dorffrühstück ins Leben rief, damals wie heute unter der Leitung von Adelheid Odelga und Marianne Weidenfeller. Das „Dream-Team“ hat zusammen mit weiteren Mitstreitern auch den Spielenachmittag mit Kaffeeklatsch und den Computerkurs für Senioren initiiert sowie die Jugendlichen bei der Einrichtung des Jugendraums unterstützt. In den Corona-Jahren konnte das Dorffrühstück nicht stattfinden. „Da haben wir unsere Stammgäste an der Haustür besucht, Ostergrüße oder einen Nikolaus vorbeigebracht und Zeit für ein Schwätzchen auf Abstand gehabt“, berichten sie. „So ist der Kontakt nicht abgerissen und wir konnten nach Corona einfach weitermachen wie zuvor.“ Mit Erfolg, wie die vielen treuen Dorffrühstückler bestätigen, von denen einige seit 20 Jahren regelmäßig kommen. (Quelle Gemeinde Gackenbach)