Drucken

20190327 Hofreiter Grune WesterwaldUnter dem Titel „Wie wohl ist dem Tier wohl?“ versammelten sich am Samstag 16.03.2019 etwa 100 interessierte Bürger*innen zum Wahlkampfauftakt der Westerwälder GRÜNEN im Restaurant Rustica in Montabaur.
Der Fraktionsvorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN, Dr. Anton Hofreiter, forderte eine Abkehr von rein flächenorientierten Förderungskriterien hin zu einer prozessorientieren Politik, die sowohl den Kleinbauern als auch Umwelt- und Tierschutz in den Vordergrund stellt. Eine dezentrale, lokale Versorgung durch den Bauern vor Ort kann durch derzeit ungenutzte politische Rahmenbedingungen gefördert werden. Die Ansätze der GRÜNEN liegen hierzu bereits auf dem Tisch: So sollte Schlachtvieh vorrangig zum nächstgelegenen Schlachthof gefahren werden, öffentliches Geld bedarfsgerecht nur für öffentliche Leistung gewährt werden.
„Wir dürfen die Landwirte nicht allein lassen“, forderte Hofreiter in Bezug zu einer zu stark globalisierten Agrarindustrie und sprach sich für Ausgleiche von Ertragseinbußen und auskömmliche Erlöse aus.

Im Vordergrund einer nachhaltigen Landwirtschaftspolitik steht für die GRÜNEN die Vermeidung von Pestiziden wie dem Totalherbizid Glyphosat, die Förderung von Sonderstrukturen wie u.a. Feuchtwiesen und die Reduzierung einer Überdüngung von Kulturlandschaften.
Hofreiter stellte eindrücklich dar, dass eine ausschließliche und ungesteuerte Ausrichtung am Freihandel sowohl Überkapazitäten und Preiskämpfe in exportierenden Ländern verursacht als auch lokale Strukturen und Märkte in den Importländern vernichtet. Die von den GRÜNEN angestoßenen Initiativen zur Stärkung der Kleinbauern erstrecken sich über eine Differenzierung von Verordnungen der Produktionskontrolle bis hin zur Modernisierung des Kartellrechts. Ebenso wie gesamtwirtschaftlich etabliert, sollte der Lebensmittelproduzent, nicht das Oligopol der vier verbliebenen Einzelhändler die Preisgestaltung bestimmen.
In seinem Schlusswort appellierte Hofreiter für eine ökologische Wende in Denken und Handeln: Durch politisch verursachte Versäumnisse, sich der fortschreitenden Überdüngung, unübersehbaren Klimakrise und dem großflächigen Artensterben entgegenzustemmen, entzieht sich die Menschheit fortschreitend und unumkehrbar der Lebensgrundlage.
Eingerahmt wurde die Veranstaltung durch Impulsvorträge der Sprecherin und Spitzenkandidatin Ina von Dreusche („Drittlandsexporte stoppen“), Sprecher Torsten Klein („Raubbau am Bodenschatz Wasser“), Schatzmeister Michael Musil („Scheitelpunkt exponentiellen Wachstums“) und Emily Holighaus von der Grünen Jugend („Transportwege reduzieren – Tierwohl stärken“).

(Quelle: Pressemitteilung, GRÜNE Westerwald)

Zugriffe: 1591