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Die Landesregierung stärkt das Ehrenamt vor Ort. In der Regierungsvorlage zum neuen Doppelhaushalt seien die Mittel zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements deutlich aufgestockt worden, erläuterte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, bei einer Pressekonferenz in Mainz. „Standen bislang rund 300.000 Euro hierfür zur Verfügung, haben wir diese Summe im aktuellen Haushaltsentwurf auf jährlich rund 700.000 Euro deutlich erhöht“, so der Chef der Staatskanzlei. Zudem würden 4,5 neue Stellen für den Bereich Ehrenamtsförderung geschaffen. Mit diesem Schritt würden sowohl die Angebote der Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung deutlich ausgebaut, als auch die Initiative „Ich bin dabei!“ nachhaltig weiterentwickelt. Menschen, die sich engagieren wollten, seien im ganzen Land gesucht und die Möglichkeiten zum Mitmachen fast unerschöpflich. In der Sozialarbeit, im Natur- und Umweltschutz, in den Hilfs- und Rettungsdiensten, in der Kultur oder auch in der Flüchtlingshilfe.

Als Beispiele für den Einsatz von engagierten Helferinnen und Helfern präsentierte der Bürgermeister der Stadt Kirn Martin Killian Projekte von „Ich bin dabei!“ wie die „Kirner Stadtgeschichte(n), eine zeithistorische filmische Dokumentation der Stadt Kirn oder das Naturschutzprojekt „Nahe erleben“. Dabei legen Freiwillige einen Spazierweg an, um das Gebiet der Nahe-Auen für alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auch ältere und gehbehinderte oder Eltern mit Kinderwagen, zugänglich zu machen. Auch die Bürgermeister der beteiligten Städte Boppard, Dr. Walter Bersch, und Hagenbach, Reinhard Scherrer, machten deutlich, welche Bereicherung die Initiative vor Ort in ihren Kommunen bedeute.

Die Initiative „Ich bin dabei“ wurde von Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Jahr 2013 ins Leben gerufen. Bis dahin wurden Menschen häufig für ein spezifisches Engagement in den Kommunen geworben, die Menschen kamen zu den Ideen. „Ich bin dabei“ funktioniert genau anders herum: Hier setzen Menschen gemeinsam mit anderen ihre eigenen Ideen um.

Gleichzeitig stärkt die Landesregierung die Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung in der Staatskanzlei. Sie bündelt und vernetzt die verschiedenen Ansätze der Förderung des ehrenamtlichen Engagements und ist Servicestelle für Vereine, Verbände, Stiftungen, Kommunen und ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger.

„Die Anforderungen und Erwartungen an eine moderne und wirkungsvolle Engagementförderung sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen“, betonte Staatssekretär Clemens Hoch. Besonderer Handlungsbedarf bestehe vor allem in der Information und Beratung von Engagierten, in der Fort- und Weiterbildung, bei der Unterstützung der Kommunen und bei der frühen Förderung des Engagements von Kindern und Jugendlichen. Deshalb investiere die Landesregierung noch stärker in diesen Bereich und entwickele gemeinsam mit der Zivilgesellschaft passgenaue Förderstrategien. Dafür sei das von Ministerpräsidentin Malu Dreyer gegründete Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement von zentraler Bedeutung.

Das Bündnis „Demokratie gewinnt!“ werde mit einer deutlichen Stärkung neue Projekte der Bildung junger Menschen für eine demokratische Gesellschaft entfalten. Verstärkte Förderung des Ehrenamts solle es insbesondere in ländlichen Regionen geben. Um die Gleichheit der Lebensverhältnisse zu gewährleisten, sei Ehrenamt gerade hier besonders wichtig.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird die geplanten Aktivitäten im kommenden Jahr mit einer umfangreichen „Ehrenamtsreise“ durch Rheinland-Pfalz begleiten.

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