Arbeitslosenquote sinkt auf 4,2% - Stellenangebot rückläufig - Ausbildungsmarkt mit mehr Stellen als Bewerber/innen
Am Arbeitsmarkt zeigt sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur nur eine verhaltene Frühjahrsbelebung. Aktuell sind 7.770 Männer und Frauen ohne Job gemeldet. Das sind zwar 86 Personen weniger als im Februar, aber 681 mehr als im März 2024. Die Arbeitslosenquote ist im Monatsverlauf um 0,1 Prozentpunkte gesunken, liegt aber mit 4,2 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Der Zugang von Arbeitslosen geht im März saisonbedingt üblicherweise zurück. In diesem Jahr ist diese Entspannung ausgeblieben (plus 21 Zugänge auf 2.111). Kompensiert werden konnte dies durch erhöhte Abgänge aus der Arbeitslosigkeit von insgesamt 2.209 Personen.
Die Frühjahrsflaute macht sich auch auf dem Stellenmarkt bemerkbar. Im März meldeten die Betriebe aus der Region 448 neue Stellen. Das ist ein Minus von 70 Angeboten gegenüber dem Vormonat und 62 gegenüber dem Vorjahresmonat. Das Stellenangebot ist während der vergangenen Wochen leicht gesunken und liegt bei 3.105 offenen Stellen; ein Minus von 117 Jobangeboten im Vergleich zu Vorjahr.
„Die aktuellen Arbeitsmarktdaten zeigen zumindest keine Fortsetzung der Negativspirale, sie senden aber auch noch keine Signale für eine Trendumkehr beim Stellenabbau. In der Wirtschaft schaut man wieder etwas hoffungsvoller auf die konjunkturelle Entwicklung. Für 2025 ist zumindest ein minimales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,2% prognostiziert. Das führt noch nicht zu nennenswerten Neueinstellungen, kann aber als Hoffnungsschimmer dazu beitragen, einen überstürzten Personalabbau zu vermeiden und eingearbeitete Belegschaften im Betrieb zu halten.“ erklärt Elmar Wagner, Geschäftsführer der Agentur Montabaur.
Der Agenturchef sieht im jüngst verabschiedeten Fiskalpaket auch Chancen für den Arbeitsmarkt: „Vieles wird jetzt von den politischen Entwicklungen abhängig sein. Insbesondere die staatlichen Investitionsankündigungen in die Infrastruktur könnten schon im weiteren Jahresverlauf beschäftigungswirksam werden.“
Im März jeden Jahres veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit erste Zahlen vom Ausbildungsmarkt. Seit Oktober 2024 wurden 1.442 junge Leute beraten, die nun eine Ausbildungsstelle suchen. Dem stehen 1.831 Ausbildungsplätze gegenüber, die von den Unternehmen gemeldet wurden. Das Lehrstellenangebot ist somit höher als die aktuelle Nachfrage und theoretisch wäre für alle Bewerberinnen und Bewerber gesorgt. In der Realität geht diese vereinfachte Rechnung nicht auf, weil die Berufswünsche der Jugendlichen und die Angebote der Ausbildungsbetriebe sich oftmals nicht decken. Die demografische Entwicklung wird erneut dazu führen, dass nicht alle ausbildungsbereiten Arbeitgeber die gesuchte Nachwuchskraft für sich gewinnen können. Deshalb sollte sich deren Blick auch auf ungelernte Beschäftigte im Unternehmen richten, die betriebsintern bis auf Fachkraftniveau qualifiziert werden können. Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur berät gerne vor Ort über die über die Möglichkeiten der Beschäftigtenförderung.
Und so sieht der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen des Agenturbezirks aus:
Im Westerwaldkreis sind derzeit 4.713 Menschen ohne Job – 27 weniger als im Februar und 403 weniger als im März 2024. Die Quote bleibt unverändert bei 4,0 Prozent und liegt damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Im Rhein-Lahn-Kreis werden 3.057 Arbeitslose gezählt. Das sind 59 Personen weniger als im Februar und 278 weniger als vor einem Jahr. Im Monatsverlauf ist die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 4,6 Prozent gesunken und liegt 0,4 Prozentpunkte höher als im März 2024 (Quelle Arbeitagentur Montabaur)