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„Wir haben erste Meilensteine beim Wiederaufbau im Ahrtal erreicht, die Schritt für Schritt mehr Normalität bringen. Wir sind natürlich noch weit davon entfernt, dass dort Alltag ist und ich kann nur erahnen, wie schwer die seelischen Wunden sind, die viele Menschen erlitten haben. Umso wichtiger ist es für sie, dass wir heute das Signal setzen, dass es vorangeht“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Landtag bei der aktuellen Debatte „Fortschritte beim Wiederaufbau im Ahrtal – Herausforderungen gemeinsam stemmen“.

Mittlerweile seien Fortschritte erreicht worden, von denen im Sommer niemand zu hoffen gewagt habe. Die Hauptschlagader für die Wärmeversorgung von Bad Neuenahr-Ahrweiler sei wiederhergestellt und konnte nach 100 Tagen wieder in Betrieb genommen werden. Normalerweise sei das ein Prozess, der fünf Jahre dauere. „In dieser Woche konnte die zerstörte Ahrtalbahn wieder in Betrieb genommen werden, auch das viel schneller als erwartet. Das sind ganz wichtige Momente für die betroffenen Menschen, die deutlich machen, dass es besser wird. Sie zeigen, wie gut im Ahrtal alle Beteiligten kooperieren“, so die Ministerpräsidentin weiter. Sie wünsche sich, dass es so weitergehe beim Aufbau der Infrastruktur.

Es sei von Anfang an immer die Prämisse der Landesregierung gewesen, allen Betroffenen möglichst schnell und unkompliziert zu helfen. Bislang seien an Kommunen, Unternehmen und Privathaushalte rund 133,7 Millionen Euro Soforthilfen ausgezahlt worden. „Wir haben Einzelgespräche mit denjenigen geführt, die im Flutgebiet ihr Haus nicht mehr aufbauen können, und wir haben über das neue Hochwassergebiet in 17 Einwohnerversammlungen informiert“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Alle Menschen könnten sich mit ihren Einzelproblemen bei Land und Kommunen melden. Wichtig seien auch die Hotlines sowie die Face-to-Face-Beratungsstruktur der mittlerweile 20 Infopoints.

Zum Thema Schule sagte die Ministerpräsidentin, dass es eine große Leistung sei, dass die Klassenverbände immer zusammenbleiben konnten und der Betrieb wieder weitestgehend planmäßig laufe. Da die Schäden im klassifizierten Straßennetz so immens seien, wurde mit dem „Projektbüro Wiederaufbau Ahrtal“ eine eigene Organisationseinheit aufgebaut, um vor Ort gemeinsam mit den Kommunen zu planen. Die Mobilfunknetze seien schon in den ersten Wochen vollständig wiederhergestellt worden. Die größere Aufgabe sei die Wiederherstellung der Festnetzinfrastruktur, bei der das Land und insbesondere das Digitalministerium die Unternehmen unterstütze.

„Die Menschen haben aber nicht nur materielle Schäden erlitten. Viele haben Schlimmes erlebt und brauchen Hilfe, um die Bilder jener Nacht zu verarbeiten“, sagte die Ministerpräsidentin. Gemeinsam mit einer Vielzahl von Partnern und Partnerinnen habe die Landesregierung zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, von psychosozialen Soforthilfen und Nachsorge bis zu einem Trauma-Therapiezentrum, das im Dezember seine Arbeit aufnehmen wird.

„Diese Beispiele zeigen, wie viel wir in allen Bereichen im Ahrtal schon bewegen konnten. Mein Dank gilt allen, die diese Herausforderung gemeinsam stemmen, den Menschen in der Region, den vielen freiwilligen Helfern und Helferinnen, den Kommunen, den Verwaltungen und Stäben. Gemeinsam arbeiten wir an einem Zukunftstal. Die Bewohner und Bewohnerinnen waren immer stolz auf ihr Tal, das soll auch in Zukunft in einer Modellregion wieder so sein“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Die Landesregierung wisse, dass trotz aller Fortschritte die Herausforderungen immens seien. Nach der Katastrophenphase werde man in der Wiederaufbauphase daher auch die kommunalen Verwaltungen personell unterstützen. Aus der Landesverwaltung und der Bundesverwaltung stünden mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit. (Quelle Staatskanzlei Mainz)

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