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In der städtischen Kita Himmelfeld in Montabaur wurde Feuchtigkeit in den Wänden des Anbaus festgestellt. Davon ist das gesamte Erdgeschoss im Anbau betroffen. Inzwischen ist klar: Der Wasserschaden ist so gravierend, dass die gesamte Kita während der grundlegenden Sanierung des Gebäudeteils in ein Containerdorf ausgelagert werden muss. Dieses wird in den nächsten Wochen auf dem Gelände der Caritas-Werkstätten an der Oderstraße aufgebaut. Die Ursachenforschung und die juristische Aufarbeitung des Wasserschadens haben begonnen.

Der Wasserschaden
Es ist der Schrecken eines jeden Hausbesitzers: Feuchtigkeit in den Wänden. Die Kita Himmelfeld hatte in den Jahren 2013/14 einen zweigeschossigen Anbau erhalten, in dem unter anderem die Krippengruppe untergebracht ist. Im Juli zeigten sich Wasserflecke an den Wänden im Erdgeschoss. Um dem nachzugehen, zog die Gruppe von dort kurzfristig in den Mehrzweckraum der Kita um, als Ersatz für den Speiseraum wurde ein Zelt aufgestellt. Eine anschließende erste Untersuchung der Gebäudeverwaltung der Verbandsgemeinde (VG) ergab, dass nahezu alle Innen- und Außenwände im Erdgeschoss des Anbaus bis zur Höhe von etwa einem Meter feucht sind. Woher das Wasser kommt und warum es in die Wände aufsteigen konnte, ist derzeit noch unklar und muss detailliert untersucht werden; wahrscheinlich hat es Mängel in der Bauausführung gegeben. Deshalb wird nun voraussichtlich der Fußbodenaufbau bis auf die Bodenplatte herausgenommen; die Wände im Erdgeschoss werden bis zu einer Höhe von etwa einem Meter bis auf das Mauerwerk freigelegt. Auch die Fußbodenheizung und sämtliche Leitungen für Wasser, Strom und Heizung, die in dem Bereich verlaufen, werden dabei entfernt. „Wir müssen zuerst herausfinden, woher das Wasser kommt und wo vielleicht noch Feuchtigkeit steht. Das betrifft das gesamte Gebäude und ist entsprechend aufwändig. Vorher können wir nichts trocknen, abdichten oder sanieren“, sagt Petra Pöritzsch-Jonas, die seitens der VG-Verwaltung das Sanierungsprojekt leitet. Sie hat schon Gutachter für Feuchteschäden und Schadstoffe hinzugezogen, die alles untersuchen und dokumentieren, denn es ist jetzt schon klar, dass ein solcher Schaden ein juristisches Nachspiel haben wird. „Wir haben einen Rechtsanwalt beauftragt, der seitens der Stadt den gesamten Vorgang begleitet und unsere Interessen vertritt“, berichtet Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland. Da der Umfang der Baumaßnahmen bislang nicht endgültig feststeht und das Gebäude möglicherweise noch erweitert wird, fiel die Entscheidung, die Kita während der Bauphase auszulagern. „Das erleichtert auch die Arbeit der Kita, wenn alle 110 Kinder und das Personal an einem Ort und nicht auf verschiedene Standorte verteilt sind“, so Wieland, die sich darüber mit Kita-Leiterin Andrea Fuß und VG-Fachbereichsleiterin Helene Rörig abgestimmt hat.

Das Ausweichquartier
Die Kita Himmelfeld wird für die Dauer der Bauarbeiten in ein Containerdorf umziehen. Dieses wird auf einer Grünfläche errichtet, die zu den Caritas-Werkstätten gehört und von der Oderstraße aus zugänglich ist. Die Vorbereitungen laufen, der Aufbau der Containeranlage ist für den November vorgesehen, der Umzug soll noch in diesem Jahr erfolgen. Dazu werden die Container herangezogen, die bislang die Kita St. Johannes in Horressen „bewohnt“ hat, doch es kommen noch weitere hinzu, weil die Kita Himmelfeld größer ist und mehr Platz braucht. Es handelt sich um Container, die speziell für Kitas ausgebaut und zugelassen sind und Wohnraumqualität haben. Es wird sechs Gruppenräume geben, Personalzimmer und Büros, Schlafräume, einen Speise- und Mehrzweckraum, einen Küchencontainer, Sanitäreinheiten mit Toiletten, Wickeltischen und Duschen, Lagerräume und einen Empfangsraum. „Wir bauen eine ganze Kita auf“, so Pöritzsch-Jonas. Bevor die Container kommen müssen die auf dem Gelände vorhandenen Leitungen für Strom, Wasser, Abwasser und Telekommunikation geprüft, teilweise neu verlegt und aktiviert werden, außerdem müssen die Fundamente für das Containerdorf errichtet werden. „Der Standort ist sehr gut geeignet, weil das Freizeitgelände Quendelberg, der Stadtbach und der Wald ganz in der Nähe sind. Als die Kita St. Martin saniert wurde, stand dort schon mal ein Containerdorf als Ausweichquartier. Das hat prima geklappt“, so Wieland. Die Auslagerung ist zunächst auf ein Jahr angelegt, aber mit der Option auf Verlängerung, falls es erforderlich werden sollte. Die Kosten für ein Jahr liegen bei rund 300.000 Euro; darin sind die Vorarbeiten, die Miete für die Container, der Aufbau und Abbau sowie der Umzug aus Horressen enthalten. Der Stadtrat hat die entsprechenden Haushaltsmittel bereitgestellt. Die Stadt prüft, ob und wie ein Bustransfer von der Kita Himmelfeld zum Ausweichstandort Oderstraße angeboten werden kann. (Quelle VG Montabaur)

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