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Verglichen mit den anderen Landkreisen und kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz gehen im Landkreis Altenkirchen unterdurchschnittlich viele Menschen zum Zahnarzt. Das zeigt der Zahnreport der BARMER, der auf Daten aus dem Jahr 2015 beruht und den die Technische Universität Dresden zusammen mit AGENON Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen erstellt hat.

„Im Jahr 2015 haben 67,3 Prozent der Einwohner im Landkreis Altenkirchen einen Zahnarzt aufgesucht. Damit lagen sie unter dem Rheinland-Pfalz-Durchschnitt von 68,6 Prozent und unter dem Bundesdurchschnitt von 71,7 Prozent“, berichtet der BARMER Regionalgeschäftsführer in Betzdorf, Volker Stausberg. Im Vergleich aller 36 rheinland-pfälzischen Landkreise und kreisfreien Städte nimmt der Landkreis Altenkirchen bei der Häufigkeit der Zahnarztbesuche seiner Einwohner Platz 27 ein.

Kontrolluntersuchungen schützen am besten vor Parodontose
„Besonders bedenklich sind die Ergebnisse des Zahnreports, weil konsequentes Zähneputzen und regelmäßige Inanspruchnahme von Kontrolluntersuchungen der beste Schutz vor Parodontose sind“, sagt Stausberg. Parodontose ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats und Hauptursache für Zahnverlust in der zweiten Lebenshälfte.

Gesetzliche Krankenkassen bezahlen alle zwei Jahre eine Parodontose-Untersuchung. Knapp jeder vierte (23,4 Prozent) Rheinland-Pfälzer hat diese im Jahr 2015 in Anspruch genommen. Nur im Saarland sowie in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen taten dies anteilig weniger Menschen. „Parodontose wird durch Beläge auf den Zähnen und in den Zwischenräumen ausgelöst“, erklärt Stausberg.

Diabetiker mit erhöhtem Parodontose-Risiko
„Zahnentfernungen nach einer Parodontose-Therapie erfolgen bei Diabetikern häufiger, da die Therapie bei ihnen schlechter anschlägt. Besonders wichtig sind daher Früherkennungs- und Nachsorgeuntersuchungen zu Parodontose bei Zuckerkranken“, erläutert Stausberg. Nach den Worten des Regionalgeschäftsführers sollte die Zahnvorsorge bei Diabetikern Teil der strukturierten Behandlungsprogramme für Diabetiker werden. Darin sind bereits jetzt regelmäßige Augenuntersuchungen oder die Kontrolle der Füße enthalten.

Auch Raucher sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem und viel Stress haben ein erhöhtes Risiko an Parodontose zu erkranken. Zudem können erbliche Faktoren eine Rolle spielen. „Parodontose ist zunächst weitgehend schmerzfrei. Erste Warnsignale sind Zahnfleischbluten sowie geschwollenes und gerötetes Zahnfleisch“, sagt Stausberg. Er ruft dazu auf, frühzeitig bei ersten Anzeichen für Parodontose zum Arzt zu gehen: „Eine beginnende Parodontose ist noch leicht und schmerzarm behandelbar.“

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