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Malu Dreyer informiert sich in Antwerpen und Zeebrugge über Möglichkeiten zum Ausbau von LNG Strukturen für Rheinland-Pfalz und Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien

„Die Länder im Südwesten von Deutschland haben andere Herausforderungen bei der Vorsorge zur Energiesicherheit als die Bundesländer im Norden und Osten. Die geplanten LNG-Terminals an der Nordsee sind weiter entfernt als bestehende Terminals in Belgien. Deswegen ist die Anbindung an den Hafen Zeebrugge-Antwerpen für uns sehr wichtig. Die bereits bestehende Pipeline Infrastruktur kann umgewandelt und ausgebaut werden. Regasifiziertes Flüssiggas statt Erdgas wird eine immer wichtigere Rolle spielen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Montag bei ihrem Besuch in Belgien. „Mir ist wichtig, alle Möglichkeiten zu erschließen, um unser Bundesland gut mit Energie zu versorgen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter. Rheinland-Pfalz stellt auch die Weichen, um eine Modellregion für grünen Wasserstoff zu werden. „Die Produktion von klimaneutralem Wasserstoff aus heimischen regenerativen Energiequellen ist unser Ziel, das wir mit einer Wasserstoffstrategie für Rheinland-Pfalz weiter vorantreiben werden.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat auch die Firma Air Liquid besucht, sie gilt als größter Gasversorger für Chemieanlagen in Europa. Auf dem Gelände des größten Verbundwerks der BASF außerhalb von Deutschland in Antwerpen produziert Air Liquid jetzt auch Wasserstoff für die BASF. „Mit unserer zentralen Lage in Deutschland, der Grenze zu Belgien und dem Rhein als Transportweg wollen wir die Voraussetzungen schaffen, um in Rheinland-Pfalz ein wichtiger Wasserstoffverteilungsknoten zu werden und die energieintensive Industrie auch bei uns mit Wasserstoff zu versorgen“, so Malu Dreyer weiter. „Das ist entscheidend für den Weg zur Klimaneutralität und zur Energie-Unabhängigkeit von Russland.“

Der belgische Hafen Antwerpen-Zeebrugge ist einer der wichtigsten Umschlagplätze für Flüssiggas in Europa. In den zurückliegenden Jahren kam nur rund ein Fünftel des in Deutschland verbrauchten Gases über den belgischen Hafen ins Land. Auf dem Programm standen neben dem Hafen Zeebrugge-Antwerpen mit der ersten Tankstelle für grünen Wasserstoff weltweit, ein LNG Terminal und ein Unternehmen für Wasserstofferzeugung auf dem Gelände der BASF in Antwerpen.

Grüner Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger

Die Ministerpräsidentin weiter: „Gerade grüner Wasserstoff ist ein Energieträger der Zukunft. Die rheinland-pfälzische Wirtschaft wird kurz- und mittelfristig auf andere Weise Energie produzieren und verwenden als in der Vergangenheit.“ Wasserstoff kann für Mobilität, Produktion und technische Prozesse genutzt werden. Die Firma CMB.Tech betreibt in Antwerpen unter anderem die erste multimodale Wasserstoff-Tankstelle der Welt, an der sowohl Hochdrucktanks als auch Schiffe, Autos, Lastwagen oder Busse Wasserstoff als grünen Kraftstoff tanken.

Die Erzeugung von Wasserstoff besichtigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf dem Betriebsgelände der BASF bei der Firma Air Liquide: „Hier wird in einem besonders energieeffizienten Verfahren Wasserstoff mit niedrigeren CO2-Emissionen hergestellt. Die beiden Firmen planen seit letztem Jahr auch den Aufbau der weltweit größten grenzüberschreitenden Wertschöpfungskette zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid, ein wichtiges Thema im Kampf gegen den Klimawandel. Das gemeinsame Projekt ´Kairos@C´ wurde als eins von nur sieben von der Europäischen Kommission zur Förderung durch den Innovationsfonds ausgewählt. Das wird auch für Rheinland-Pfalz und den Mutterstandort der BASF in Ludwigshafen zukunftsweisend wirken.“


Bio-Flüssiggas aus den Pipelines NEL und EUGAL für Rheinland-Pfalz

Innovativ arbeitet auch die Firma Fluxys in Knokke-Heist, die seit einem Jahr unter anderem Bio-LNG anbietet. In einer firmeneigenen Anlage wird Biomethan-Gas in Flüssig-Gas umgewandelt. „Fluxys gestaltet die Energieversorgung Europas mit und ist Teil der Versorgungssicherheit über die Nordeuropäische Erdgasleitung NEL und die Europäische Gas-Anbindungsleitung EUGAL. Die Pipelines bringen Gas auch nach Deutschland und Rheinland-Pfalz und schließen uns an die LNG-Terminals in Zeebrugge und Dünkirchen an“, so die Ministerpräsidentin.

Die Energiesicherheit für den nächsten Winter und neue, klimaschonende Energieformen sind auch Thema der auswärtigen Ministerratssitzung, zu der das Kabinett am morgigen Dienstag in Brüssel zusammenkommen wird. (Quelle Staatskanzlei Mainz)

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