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20190426 CaritasWerkstattenMONTABAUR. Beim Boys’Day – dem sogenannten „Jungen-Zukunftstag“ - hatten Jungs erneut die Möglichkeit, Berufsfelder zu erkunden, in denen Männer bisher eher wenig vertreten sind - allen voran in Bereichen wie Erziehung, Soziales und Gesundheit. Auch der Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn beteiligte sich wieder an dem bundesweiten Aktionstag, der in diesem Jahr zum neunten Mal stattfand, und gab Schülern ab der 7. Klasse Gelegenheit, am Boys’Day unterschiedliche Berufe sowie den Alltag in einer sozialen Einrichtung kennenzulernen.
In Montabaur nutzten gleich mehrere Jungs die Chance und schnupperten für einen Tag in den Caritas- Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn rein. Dabei lernten sie die Einrichtung sowie die Beschäftigten näher kennen. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Schüler der Anne-Frank-Realschule plus Montabaur, und des Raiffeisen-Campus in Dernbach sowie vier junge Männer aus einem Berufsvorbereitungslehrgang der Agentur für Arbeit. Begrüßt wurden die Boys’Day-Teilnehmer von Betriebsleiter Jürgen Domes, der die Gäste zunächst gemeinsam mit Helmut Reimann, Fachkraft für Arbeitssicherheit beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn, auf ihren „Arbeitstag“ in den Werkstätten vorbereitete. Foto Caritasverband: Nach getaner Arbeit versammelten sich die Boys’Day-Teilnehmer und Verantwortlichen um Betriebsleiter Jürgen Domes (hinten 5. von links), Helmut Reimann (hinten 4. von links) und Caritas-Gemeindereferent Rainer Lehmler (hinten 6. von links) zum gemeinsamen Gruppenfoto vor den Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn in Montabaur.

Dabei erfuhren die jungen Gäste, dass die Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn rund 650 Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung an acht Standorten im Westerwaldkreis und im Rhein-Lahn-Kreis die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen. „Wir bieten ein breites Leistungsspektrum in den Bereichen Fertigung, Montage und Dienstleistung“, erklärte Jürgen Domes. Wie dies in der Praxis aussieht, davon durften sich die Boys’Day-Teilnehmer dann anschließend selbst überzeugen. Aufgeteilt in verschiedene Arbeitsgruppen, hatten die Jungen nicht nur Gelegenheit, den Beschäftigten bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, sondern sie packten auch selbst tatkräftig mit an. Dabei wurde schnell deutlich, dass in den Caritas-Werkstätten das Thema Ergonomie am Arbeitsplatz besonders großgeschrieben wird. Die Schüler waren sichtlich beeindruckt von den zum Teil individuellen Arbeitsplätzen, die nach dem Motto „Arbeit EINFACH machen“ konstruiert sind und es selbst Beschäftigten mit einem hohen Unterstützungsbedarf ermöglichen, wertschöpfend am Produktionsprozess mitzuwirken. „Es ist schon beeindruckend zu sehen, mit welcher Leichtigkeit die Beschäftigten die Arbeit trotz ihrer Beeinträchtigungen erledigen“, kommentierte Julian Döpfer, Schüler der Anne-Frank-Realschule plus, seine Erlebnisse.
Überrascht zeigten sich die Gäste aber auch über die Vielfalt an Tätigkeiten, die in den Caritas-Werkstätten erledigt werden. „Ich hatte vorher keine Vorstellung, was hier gemacht wird. Ich wollte einfach mal mehr über die Einrichtung erfahren und finde es hoch interessant zu sehen, was hier alles hergestellt wird“, beschrieb der 15-jährige Julian Decker vom Raiffeisen-Campus seine Eindrücke. Als „sehr abwechslungsreich und interessant“ beschrieb auch Jakob Hülshörster seine Einblicke in die Caritas-Werkstätten. Der 19-Jährige hat erst kürzlich sein Abitur gemacht; und auch wenn er seine berufliche Zukunft nicht unbedingt im sozialen Bereich sieht, hatte er sich freiwillig zu dem Tag angemeldet: „Ich finde es einfach wichtig, dass man seinen Horizont stetig erweitert und in verschiedensten Bereichen Erfahrungen sammelt. Der Boys’Day bietet dazu eine ideale Gelegenheit“, begründete Jakob seine Teilnahme an dem Aktionstag in Montabaur. Wie alle anderen Teilnehmer hatte auch er keinerlei Berührungsängste im Umgang mit Menschen mit Behinderung. „Alle waren sehr herzlich und offen, hier herrscht eine tolle Atmosphäre. Der Tag hat viel Spaß gemacht und ich würde auf jeden Fall wieder kommen“, zog einer der Schüler abschließend sein positives Resümee. (Caritasverband WW-Rhein-Lahn)